Aussichtsturm Barhöft


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Aussichtsturm Barhöft

Aussichtsturm Barhöft


Es gibt mehrere Aussichtspunkte im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, von denen man einen guten Überblick über die nähere Umgebung hat. Die bekanntesten Aussichtstürme davon sind der Leuchtturm Dornbusch im Norden der Insel Hiddensee und der Leuchtturm Darßer Ort am Darßer Ort im Nordwesten der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Diese beiden Leuchttürme ziehen jedes Jahr zahlreiche Besucher an, die den Ausblick auf die Ostsee und unberührte Natur der Boddenlandschaft genießen wollen. Dabei gibt es weitere Alternativen, von denen man einen tollen Ausblickhat, die aber eher den Einheimischen bekannt sind. Eines dieser Aussichttürme befindet sich im kleinen Örtchen Barhöft.

Bei diesem Turm kamen einige glückliche Umstände zusammen, weshalb man diesen ehemals militärischen Beobachtungsturm heutzutage als Aussichtsturm nutzen konnte. Aufgrund seiner strategisch günstigen Lage gab es in Barhöft bis zur Schaffung das Nationalparks militärische Stützpunkte, welche Anfang der 90er Jahre aufgegeben wurden. Von diesen militärischen Einrichtungen ist einzig der Beobachtungsturm übrig geblieben, der die ersten Jahre nach der Aufgabe der miltärischen Nutzung nutzlos in der Gegend herumstand, bevor die Gemeinde Klausdorf, zu der das Örtchen Barhöft gehört, den vorhandenen Backteinbau zu einem Aussichtsturm umbauen lies. Und dafür war der vormalige Beobachtungsturm der NVA sehr gut geeignet. Er wurde in der Mitte der 80er Jahre auf dem Barhöfter Kliff errichtet und ersetzte einen Vorgängerbau, dessen Fundamente man heutzutage noch auf dem Berg sehen kann. Seinerzeit nutzte man den Turm für die Funküberwachung durch die Raketentruppen der NVA, welche im untersten Geschoss ihren Arbeitsplatz hatten, während sich die dazu benötigten technischen Einrichtungen in den darüber gelegenen Geschossen befanden.

Bei der Umgestaltung zum Aussichtsturm veränderte sich der Anblick des Bauwerks recht stark, denn der Zugang zur auf dem Dach des Turmes gelegenen Aussichtsplattform erfolgt nun über eine Außentreppe aus sogenannten Industriegittern. Um auf die in etwa siebzehn Meter hoch gelegenen Plattform des Barhöfter Aussichtsturmes zu gelangen, muss man insgesamt hundertzwei Stufen hinaufsteigen, um von hieraus dann einen der besten Aussichten über den Nationalpark Vorpommersche Boddenküste genießen zu können. Die recht offene Treppenanlage stellt zwar für einige Leute mit Höhenangst eine kleine Herausforderung dar, der gebotene Ausblick über die dem vorpommerschen Festland vorgelagerte Inselwelt entschädigt aber für die Anstrengungen des Aufstieges.

Direkt im Norden gelegen befindet sich die Insel Bock. Seit der Aufgabe des Stützpunktes des Ministeriums für Staatssicherheit gehört die Insel zur Kernzone des Nationalparks und bietet nur noch den Kranichen und anderen unter Naturschutz stehenden Tieren eine Heimat. Wenn man etwas weiter nördlicher blickt, sieht man dort die Insel Hiddensee, deren weißen Leuchtturm man bei klarer Sicht auch gut ausmachen kann. Weiter im Westen befinden sich die Inseln Kleiner Werder und Großer Werder. Noch ein Stück weiter in der Richtung befindet sich der Pramort auf Halbinsel Zingst. Wendet man den Blick in Richtung Osten, kann man neben der Ostküste der Insel Rügen auch die Insel Ummanz sehen. Je nachdem wie gut die Sicht ist kann man am südlichen Horizont auch die Kirchtürme der Hansestadt Stralsund sehen, welche sich von hier aus nur etwa fünfzehn Kilometer Entfernung befinden. Im Inneren des Aussichtsturmes gibt es in der obersten Etage einen Raum in dem das Nationalparkamt über die Flora und Fauna der jeweils zu sehenden Inseln informiert. Man kann hier auch erfahren, in welcher Entfernung sich diese Ziele vom Aussichtsturm aus befinden. Dieser Raum kann übrigens auch als Außenstelle des Standesamtes für Trauungen im kleineren Rahmem genutzt werden.

Da sich der Aussichtsturm Barhöft wie schon erwähnt nur etwa fünfzehn Kilomter von der historischen Altstadt von Stralsund befindet, kann man diesen bei einer kleineren Radtour durch die Umgebung der Stadt erkunden. Aber auch bei längeren Touren, wie einer Fahrt auf dem Ostseeküsten-Radweg in Richtung der Stadt Barth sollte man einen Abstecher in das nur etwa vier Kilometer von Klausdorf entfernte Barhöft unternehmen. Es gibt auf dieser Strecke keinen extra ausgewiesenen Radweg, man fährt auf der asphaltieren Landstraße, der hier für gewöhnlich vorkommende Autoverkehr ist aber sehr übersichtlich. Im Hafen von Barhöft angekommen, kann man dort sein Fahrrad anschließen und den Weg zum Aussichtsturm zu Fuß bewältigen. Dieser führt ein paar Minuten lang durch einen Wald und dann eine Treppe nach oben. Auf dem Weg hinauf sieht man noch ein kleines Informationszentrum des Nationalparkamtes, welches in seiner kostenlosen Ausstellung über die Natur des Nationalparks informiert. Im Seglerhafen von Barhöft befinden sich auch einige gastronomische Einrichtungen, so dass die Möglichkeit besteht, hier bei seinem Ausflug eine kleine Rast einzulegen.