Burg Galenbeck


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Burg Galenbeck

Burg Galenbeck


Der 20. Juni des Jahres 1236 war für Wartislaw III., seines Zeichens Herzog von Pommern-Demmin, ein durchaus schwarzer Tag. Durch den an diesem Tag geschlossenen Vertrag von Kremmen musste er große Landstriche seines Herzogtums an die militärisch weit überlegenen brandenburgischen Markgrafen abtreten und zudem die brandenburgische Lehnshoheit anerkennen. In den verlorenen Herrschaften Stargard, Wustrow und Beseritz, welche später einmal im Herzogtum Mecklenburg-Strelitz aufgehen sollten, gründeten die Brandenburger nicht nur die Städte Friedland, Neubrandenburg und Woldegk, sondern begannen mit dem Bau mehrerer Burgen die neue Grenze zu Pommern militärisch zu sichern. Zu den einst brandenburgischen Burgen gehörte nicht nur die Burg Stargard sondern auch die Burg Galenbeck. Im Gegenzug begannen auch die pommerschen Herzöge ihr verbliebenes Reich vor weiteren Begehrlichkeiten der Brandenburger zu schützen. Auf der pommerschen Seite der Grenze entstanden unter anderem die Burg Landskron, die Burg Klempenow und die Burg Spantekow.

Die Mitgift, welche Fürst Heinrich II. von Mecklenburg durch die Hochzeit mit Beatrix von Brandenburg bekam, war sehr groß, denn die durch den Vertrag von Kremmen erworbenen Herrschaften gehörten seit dem Jahre 1292 zu Mecklenburg. So auch die kleine Grenzburg Galenbeck, welche zu dem Zeitpunkt nur aus einem hölzernen Turm bestand, der sich auf einem künstlich aufgetürmten Erdwall befand, der mit einem Wassergraben und einem kleinen Wall umgeben war. Diese sogenannten Turmhügelburgen waren während der Zeit der deutschen Ostbesiedlung die ersten Herrschaftssitze, bevor sie in späteren Jahrhunderten durch größere Burgen oder Schlösser ersetzt wurden. So auch die Burg Galenbeck, der hölzerne Turm musste steinernen Mauern weichen, aus denen eine größere Burg errichtet wurde. In der Hauptburg befand sich neben dem noch halbseitig erhaltenen Bergfried auch ein Palas, dessen Grundmauern noch heute gut erkennbar sind. Erkundet man die Ruinen der Burg, kann man im einstigen Wohngebäude die Treppe emporsteigen, welche auch einst durch die Herren von Rieben benutzt wurde, die seit dem Jahre 1390 im Besitz der Burg waren.

Viel interessanter als der Palas ist aber der Bergfried, deren dicke Mauern einst Schutz vor Feinden bieten sollte. Der Eingang zum Turm befand sich in mehreren Metern Höhe über der Erde, so dass es für die Angreifer nicht so ohne weiteres möglich war, in den Turm einzudringen. Dank der teilweisen Zerstörung des Bergfrieds kann man gut sehen, wie dick die äußerlich aus Backsteinen und innerlich aus Feldsteinen errichtete Mauer war. Bekanntlich waren die Mauern der Burg aber nicht dick genug, um die im Jahre 1453 stattgefundene Belagerung zu widerstehen. Die Burg Galenbeck wurde bei einer Strafaktion erobert und anschließend zerstört. Der Grund des Angriffes dürfte wohl im damals grassierenden Raubrittertum zu suchen sein, durch das die Ritterschaft plündernd durch die Nachbarschaft zog. Dort brandschatzten sie unter Ausübung des Fehderechts Dörfer, stahlen das Vieh von der Weide oder überfielen Kaufleute. Offensichtlich hatten sich die Galenbecker Ritter mit weitaus mächtigeren Leuten angelegt, denn von ihrer prächtigen Burg blieb nur eine Ruine übrig. Deren Turm hat sich dank des sumpfigen Untergrundes mit den Jahren gesenkt, weshalb man ihn als schiefen Turm von Galenbeck bezeichnen könnte.