Radtour zum Kap Arkona


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Leuchtturm Kap Arkona

Leuchtturm Kap Arkona


Das Kap Arkona zählt zu den beliebtesten Zielen auf der Insel Rügen. Um die Schönheiten von Deutschlands größter Insel aber erleben zu können, empfiehlt es sich die Insel Rügen mit dem eigenen Rad zu erkunden. Viele Gegenden auf der Insel sind mit dem Auto gar nicht erreichbar und beim schnellen Vorbeifahren kann man die Schönheiten der Natur nicht wirklich genießen. Die Gesamtlänge der Strecke beträgt etwas über sechzig Kilometer, wenn man eventuelle Abstecher hinzuzählt, verlängert sich die Strecke der Radtour auf etwa siebzig Kilometer. Dieses ist nicht zuviel für einen Tag und bietet zudem noch einiges an Spielraum für den Besichtigung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten oder den Besuch einiger Ausstellungen. Man hat zudem auch ausreichend Zeit für eine Mittagspause oder einen Kaffee mit Kuchen am Nachmittag.

Im Norden der Insel Rügen gibt es heutzutage keine Bahnstrecken mehr. Für eine Radtour zum Kap Arkona bietet sich daher eine Fahrt bis zum nahesten Bahnhof an. In diesem Fall ist das der Bahnhof Sagard. Von hier aus sind es bis zum eigentlichen Ziel dieser Radtour nur noch etwas über dreißig Kilometer. Um an einem Tag soviel wie möglich zu erleben zu können, sollte man daher recht früh losfahren.

Sargard – Bobbin

Der erste Teil der Strecke gestaltet sich etwas unbequem. In der Stadt Sagard findet man im Stadtzentrum keine Radwege und die Straßen besitzen zum Großteil noch ein Kopfsteinpflaster, weshalb man bei wenig Betriebsamkeit besser auf die Bürgersteige ausweichen sollte. Die Ausschilderung lässt auch zu wünschen übrig, weshalb man sich an den Straßen orientieren muss. Vom Bahnhof Sargard fährt man in südwestlicher Richtung auf die Ernst-Thälmann-Straße, welche man bis zur August-Bebel-Straße entlang radelt und dann in diese in nördlicher Richtung abbiegt. Auf der August-Bebel-Straße passiert man unter anderem den kleinen Marktplatz von Sargard, bevor man schließlich den Ortsausgang erreicht, der einen in Richtung Polkvitz führt. Der Weg bis dorthin ist ein mit Feldsteinen gepflasterter Landweg, welcher aber zum Glück nur etwa zwei Kilometer lang ist.

Ab hier werden die Radwege dann deutlich besser. Straßenbegleitend führt der Radweg in westliche Richtung bis kurz vor die L30, wo man dann mit deutlicher Entfernung zur Landstraße nach Bobbin fährt. Auf dem Weg befindet sich an einem Hügel ein kleiner Rastplatz. Von diesem Hügel aus hat man einen schönen Blick auf den Großen Jasmunder Bodden.Die St. Pauli-Kirche in Bobbin kann man schon aus weiter Entfernung erblicken, bei dieser Route schon seit dem Verlassen des kleinen Dörfchens Polkvitz. Die aus Feldsteinen errichtete Kirche ist die einzige auf der Insel Rügen erhalten gebliebene Feldsteinkirche. Wenn man relativ viel Zeit hat, bietet sich als kleiner Abstecher ein Besuch in dieser Kirche an, bevor es dann weiter in Richtung Glowe geht.

Bobbin – Glowe

Radweg am Spyker See beim Ostseebad Glowe

Radweg am Spyker See beim Ostseebad Glowe

Von Bobbin sind es etwa zwei Kilometer bis zum Schloss Spyker. Angenehm ist es dass es einen Berg hinunter geht. Auf dem Weg zum Schloss kommt man am Dinosaurierpark vorbei, welcher sich auf der rechten Seite der Landstraße befindet, kurz bevor man links in die Schlossallee abbiegen muss. Das in falunrot angestrichene Schloss Spyker ist eines der bekanntesten Schlösser auf der Insel Rügen. Da es heutzutage ein Hotel beherbergt, bekommt man hier nur ein paar Einblicke als Gast des Hotels oder des dazugehörigen Restaurants. Da es aber noch recht früh am Tage ist, geht es erst einmal weiter, und zwar am Schloss vorbei in Richtung Spykerscher See.

Südlich des Sees befindet sich ein gut ausgebauter asphaltierter Radweg, welcher direkt in das Zentrum des Ostseebades Glowe führt. Auf diesem Weg macht das Radfahren richtig Spaß, denn zum einen ist der Autoverkehr weit weg, zum anderen hat man einen schönen Blick über die Landschaft und auf den Spykerschen See. Im Ostseebad Glowe sollte man einen Abstecher zum Hafen und der Strandpromenade machen. Von hier aus hat man einen schönen Ausblick auf die Steilküste der Halbinsel Wittow und das Kap Arkona. Aufgrund des freien Blicks über die Ostsee zum eigentlichen Ziel des Ausflugs, täuscht dieser etwas über die noch zu fahrende Stecke vor, denn bis dorthin sind es noch gut zwanzig Kilometer.

Glowe – Juliusruh

Am Ortsausgang vom Ostseebad Glowe fängt der gut ausgebaute Radweg über die Schaabe an, welcher sich ein paar Meter von der Straße befindet. Der Radweg ist asphaltiert und führt durch einen Nadelwald, welcher im Sommer etwas Schatten spendet und auch etwas vor den Winden schützt, welche man für gewöhnlich an der Küste vorfindet. Bis zum Ortseingang von Juliusruh sind es gut acht Kilometer die man zurücklegen muss. Das kleine Ostseebad Juliusruh ist recht überschaubar. Die Radwege sind auch gut ausgeschildert, so dass man den Weg durch den Ort ohne Probleme finden sollte.

Juliusruh – Kap Arkona

Juliusruh verlässt man in Richtung Drewoldke, von wo aus dann einen Radweg aus Betonplatten vorfindet, welcher zum Fischerdörfchen Vitt führt. Im Gegensatz zu vielen anderen Wegen, welche mit solchen Betonplatten gestaltet wurden, fährt es sich auf diesem Radweg sehr angenehm. Das schönste an dieser gut acht Kilometer langen Strecke ist aber der Ausblick, welcher einem hier geboten wird. Der Weg führt oberhalb der Steilküste entlang, weshalb man von hier aus nicht nur einen schönen Ausblick auf die Tromper Wieck hat, wie man diesen Teil der Ostsee nennt, sondern auch auf die Steilküste der Insel Rügen, welche man aufgrund der Krümmung der Küstenlinie sehr gut sehen kann. Etwa drei Kilometer vor dem Fischerdörfchen Vitt kann man am Wegesrand den sogenannten Riesenberg sehen, welcher ein jungsteinzeitliches Großsteingrab ist. Direkt neben ihm befindet sich auch ein kleiner Rastplatz, von dem man einen guten Blick auf diese Grabanlage hat.

der Riesenberg beim Kap Arkona

der Riesenberg beim Kap Arkona

Ein Stückchen danach verschlechtert sich die Qualität des Weges, welcher dann nur noch ein einfacher Schotterweg ist. Zum Glück ist es dann nicht mehr allzu weit bis man in dem kleinen Ort am Fuße der Steilküste angelangt ist. Vitt sollte man sich bei seinem Ausflug unbedingt einmal anschauen, denn der historische Ortskern gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Viele kleine reetgedeckte Fischerhütten, welche sich an die Steilküste schmieden, ein recht kleiner beschaulicher Fischerhafen, in welchem man frisch geräucherten Fisch bekommen kann, und natürlich darf man auch die kleine Kapelle nicht vergessen, welche der Pfarrer Kosegarten hier errichten ließ. In der Nähe der Kapelle befindet sich eine Haltestelle der Arkonabahn, bei der sich auch öffentliche Toiletten befinden. Bis zum Kap Arkona ist es von hier aus nicht mehr allzu weit. Nur noch einen Kilometer, dann ist die Hälfte der Strecke und das Zwischenziel erreicht.

Kap Arkona

Das Kap Arkona hat einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Sollte man alle Sehenswürdigkeiten besuchen wollen, sollte man im Vorfeld keinen Abstecher gemacht haben und relativ schnell geradelt sein, damit man noch genug Zeit dafür hat. Für eine gewisse Auswahl reicht die Zeit aber immer. Empfehlenswert ist meiner Meinung nach die Besteigung des größeren der beiden Leuchttürme, von dessen Aussichtsplattform man einen guten Ausblick über die nähere Umgebung hat. Von hier aus kann man auch die Jaromarsburg überblicken, weshalb man sich das Eintrittsgeld für die Besichtigung sparen könnte. Bei den Besuchern beliebt sind auch die Führungen durch den Marineführungsbunker am Kap Arkona, welche aber nur zu bestimmten Zeiten stattfinden.

Sollte man sich diese Bunkeranlage der DDR-Volksmarine anschauen wollen, sollte man frühzeitig vor Ort sein und sich die Eintrittskarte besorgt haben. Interessant ist auch die Ausstellung im Marinepeilturm, in welchem man sich auch einige archäologische Fundstücke aus der Jaromarsburg anschauen kann. Wenn man schon mal vor Ort ist sollte man auch zum Gellort fahren, welcher der nördlichste Punkt der Insel Rügen ist. Hier findet man am Fuße der Steilküste auch den sogenannten Siebenschneiderstein, welcher bei den Touristen ein beliebtes Motiv für Bilder ist.

Kap Arkona – Putgarten

Das nächste Ziel bei der Radtour im Norden der Insel Rügen ist Putgarten. Hier findet man mit dem Rügenhof Arkona ein beliebtes Ziel für den Kauf von Souvenirs. Auf diesem alten ehemaligen Gutshof findet man heutzutage zahlreiche kleine Läden, in welchen man verschiedene einheimische Produkte und Kunsthandwerk erwerben kann. Viele der angebotenen Waren werden auch vor Ort hergestellt. Zu den beliebtesten Andenken gehören Produkte aus Sanddorn und Rügener Keramik. An dieser Stelle sollte man froh sein, mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, denn die beschränkten Ladekapazitäten sorgen dann hoffentlich dafür, dass die Brieftasche etwas geschont bleibt. Wenn man sich schon etwas kauft, dann empfehle ich die Sanddornprodukte. Sanddorn ist nicht nur sauer, sondern auch sehr gesund. Und wenn man es mit der Gesundheit nicht übertreiben möchte, gibt es den Sanddorn auch als Likör. Da die Gewinnung des Sanddornsaftes sehr aufwendig und zeitintensiv ist, sind die Produkte aus Sanddorn nicht unbedingt billig. Auf dem Rügenhof Arkona bekommt man auch recht preiswert etwas zu essen, falls man es bisher noch nicht getan haben sollte.

Putgarten – Juliusruh

Eine der ältesten Kirchen der Insel Rügen befindet sich in Altenkirchen. Die dortige Pfarrkirche von Altenkirchen ist für Leute, welche sich für alte Kirchenbauten interessieren sicher einen Abstecher wert. Um dorthin zu gelangen, kann man entweder die Landstraße nehmen, welche direkt von Putgarten nach Altenkirchen führt oder die Strecke zurückfahren, über die man gekommen ist. Der direkte Weg beträgt etwa sechs Kilometer, die alternative Strecke ist deutlich länger, dafür auch sehr viel sicherer. Als ein weiterer möglicher Abstecher auf dem Weg nach Juliusruh kommt noch das Ostseebad Breege infrage, welches am Breeger Bodden liegt. Breege besitzt unter anderem über einen kleinen Hafen und einige alte reetgedeckte Kapitänshäuser. Nach Breege kommt man entweder direkt von Altenkirchen oder von Juliusruh, falls man keinen Abstecher nach Altenkirchen gemacht haben sollte.

Juliusruh – Sagard

Für den Weg nach Sagard fährt man dann wieder die Wege entlang, auf denen man hierher gefahren ist. Während man am Morgen höchstwahrscheinlich noch recht bequem mit dem Zug anreisen konnte, besteht am Abend die Wahrscheinlichkeit, daß der Zug schon recht voll sein könnte. Da die von der Deutschen Bahn eingesetzten Züge nicht unbedingt die Kapazitäten aufweisen, wie sie während der Urlaubssaison eigentlich notwendig wären, muss man sich mit diesem Zustand leider abfinden, beziehungsweise kann man solche Radtouren nicht unbedingt mit größeren Gruppen machen.