Rats-Apotheke Greifswald

Rats-Apotheke Greifswald
Rats-Apotheke Greifswald

Auf der Westseite des Greifswalder Marktplatzes befindet sich rechts neben dem Rathaus die Rats-Apotheke. Diese Apotheke ist die älteste Apotheke der Stadt. Im Jahre 1551 beschloss der Rat der Stadt eine eigene Apotheke zu betreiben. Für die Durchführung beauftragten sie den aus Ungarn stammenden Mediziner und Pharmakologen Franziskus Joel, welcher davor unter anderem als Hofapotheker des mecklenburgischen Herzogs Albrecht VII. in Güstrow wirkte. Er bekam für die Errichtung des Hauses ein Grundstück direkt neben dem Rathaus zugewiesen. Die Stadt Greifswald und ihre Universität waren schon immer eng verbunden, so kam es auch dazu dass Franziskus Joel seit dem Jahre 1559 Medizin an der Universitär lehrte, wodurch er auch Hofarzt der pommerschen Herzöge wurde. In den Jahren von 1567 bis 1576 besetzte er zudem noch den Posten des Rektors der Universität. Bekannt wurde Joel auch durch seine Bücher über Heilmittel, wovon Opera medica sein Hauptwerk darstellt.

Bei der Gründung der Rats-Apotheke erteilte die Stadt ihr das Privileg, die einzige Apotheke innerhalb der Stadtmauern zu sein, ein Sachverhalt welcher auch über hundertfünfzig Jahre Bestand hatte, bis im Jahre 1705 die die unter dem heutigen Namen Alte Apotheke bekannte Apotheke gegründet wurde. Im Jahre 1589 wurde dann das Gebäude errichtet, welches sich im Besitz der Stadt befand. Dieses besaß einen Giebel zum Markt, wo sich auch das Eingangsportal befand. Dank der Caspar David Friedrich von Zeichnung vom Greifswalder Markt, welche er von seiner Familie machte, die er auf diesem gruppierte, weiß man heute wie es ursprünglich einmal ausgesehen hat. Im Jahre 1746verkaufte die Stadt die Apotheke an den Apotheker Gottfried Philipp Gadebusch, den Namen behielt sie aber. Das heutige Aussehen erhielt das Gebäude bei einem Umbau im Jahre 1880, bei welchem es ein weiteres Geschoss erhielt und die filigrane neogotische Fassade, welche man heute immer noch bewundern kann. Bei diesem Umbau wurde auch das Eingangsportal verlegt, denn dieser befindet sich seitdem an der Langen Straße.