Rathaus Stralsund

Rathaus Stralsund
Rathaus Stralsund

Das wohl bekannteste Wahrzeichen der Hansestadt Stralsund ist zweifelsfrei das Rathaus der Stadt, welches sich auf der Südseite des Alten Marktes befindet. Nachdem Stralsund im Jahre 1234 das Stadtrecht erhalten hatte, begann man etwa in der Mitte des 13. Jahrhunderts mit der Errichtung eines Rathauses. Das Rathaus wurde als Komplex mit vier Flügeln errichtet zwischen denen Durchgänge verlaufen. Der Durchgang, welcher von Westen in Richtung Osten führt und am prachtvoll gestalteten Westportal der benachbarten Nikolaikirche endet, ist der sogenannte Buttergang. Im anderen Durchgang, welcher wiederum von Süden in Richtung Norden führt, direkt auf den Alten Markt, findet man eine imposante zweigeschossige Galerie mit vierzehn Säulen und einem Lichthof vor, bei welcher man sich gestaltungstechnisch sehr stark an der schon existierenden Galerie des Heilgeistklosters orientierte. Davon dass das Rathaus in früheren Zeiten auch als städtisches Kaufhaus gedient hat, kann man unter anderem an vierzig Verkaufsbuden sehen, welche sich im Erdgeschoss des Hauses befunden haben. Auch die sechsschiffige und elfjochige gewölbte Kellerhalle, welche in der damaligen Zeit als Lager und Tuchhalle diente und eine über 1400 Quadratmeter großen Grundfläche besitzt, zählt zu den größten Kellerhallen, welche im mittelalterlichen Europa errichtet worden sind.

Das Schönste am Stralsunder Rathaus ist aber der Schaugiebel. Diese kunstvoll gestaltete Fassade aus Backstein ist dank der Umbauarbeiten, welche etwa Ende des 19. Jahrhunderts stattfanden, wieder ans Tageslicht gekommen, nachdem man das Rathaus im 18. Jahrhundert verputzte und in im Stil des Barock veränderte. Der Giebel wurde bei dieser Gelegenheit auch etwas verändert und mit neuen Details ergänzt. So wurden unter anderem die sechs Sternscheiben hinzugefügt, welche man in den Giebelöffnungen an der Spitze der Fassade sehen kann. Eine Hommage an die ruhmreiche Geschichte der Hanse sind die aus dieser Zeit stammenden Wappenschilder, welche man über den Fenstern des Löwenschen Saals sehen kann. Auf diesen kann man Wappen der wichtigsten Handelspartner der damaligen Zeit sehen. Unter anderem kann man bei genauerer Betrachtung darunter auch die Wappen der Hansestädte Greifswald, Rostock und Wismar ausmachen.