Verkaufsoffene Sonntage in Vorpommern


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Marktplatz Greifswald

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Bei der Anzahl an Orten mit der Möglichkeit, ihren Gästen in Anwendung der Bäderverkaufsverordnung des Landes Mecklenburg-Vorpommerns verkaufsoffene Sonntage bieten zu können, hat es der östlichste Landesteil deutlich besser getroffen, denn weit mehr als die Hälfte der von den Regelung begünstigten Orte liegen im flächenmäßig deutlich kleineren Vorpommern. Während die mecklenburgische Ostseeküste mit Boltenhagen, Rerik, Kühlungsborn Warnemünde und Graal-Müritz und einigen kleineren Erholungsorten über eine deutlich geringere Anzahl an Ostseebädern verfügt, findet man diese an der vorpommerschen Ostseeküste in einer deutlich größeren Menge. Dank der beiden großen Ostseeinseln Rügen und Usedom und der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst verfügt Vorpommern über eine deutlich längere Ostseeküste und dementsprechend viel Platz für Erholungsorte am Meer. Daher finden sich mit Binz auf der Insel Rügen und Heringsdorf auf der Insel Usedom auch zwei der größten Ostseebäder Mecklenburg-Vorpommerns an der vorpommerschen Ostseeküste wieder. Um den zahlreichen Touristen einen angenehmeren Aufenthalt zu ermöglichen regelt die Bäderverkaufsverordnung auch die Sonntagsöffnungszeiten in den touristischen Hochburgen des Landes.

Schon im Titel der Verordnung über erweiterte Ladenöffnungszeiten in Kur- und Erholungsorten, Weltkulturerbestädten sowie in anerkannten Ausflugsorten und Ortsteilen mit besonders starkem Fremdenverkehr, wie die die Bäderverkaufsverordnung vollständig lautet, erkennt man die Arten von Orten, die nach dieser Regelung zusätzliche Termine freigeben können. Zusätzlich übrigens zu den bis zu vier Terminen pro Jahr, welche man laut des Ladenöffnungsgesetzes des Landes Mecklenburg-Vorpommern bei der Landesregierung zu besonderen Anlässen beantragen kann. So kommt es, dass die Hansestadt Stralsund als Weltkulturerbestadt, neben den zwölf durch die Bäderverkaufsverordnung ermöglichten verkaufsoffenen Sonntagen, weitere vier verkaufsoffene Sonntage durch das Ladenöffnungsgesetz bekommen kann und so die Anzahl der Termine auf sechzehn erhöhen kann. Auch das Ostseebad Binz und die drei Kaiserbäder Ahlbeck, Bansin und Heringsdorf gehören zu den etwas bessergestellten Orten, denn diese haben als einzige vorpommersche Ostseebäder das Recht, auch am Ostersonntag und am Pfingstsonntag, welche beide gesetzliche Feiertage sind, ihren Einzelhändlern eine Öffnung ihrer Läden und Geschäfte zu erlauben.

Wobei man natürlich beachten muss, dass es nicht alle Einzelhändler betrifft, denn die Bäderverkaufsverordnung regelt auch die Auswahl der Produktkategorien, welche man überhaupt an Sonntagen verkaufen darf, denn es gibt einige Läden, die überhaupt nicht öffnen dürfen. Die besten Beispiele für das amtliche Verbot sind Baumärkte, Möbelgeschäfte und Autohäuser, deren Waren absolut keine touristische Relevanz besitzen, daher auch nicht verkauft werden können. Zu den durch die Verordnung explizit erlaubten Warengruppen gehören beispielsweise Bücher und Zeitschriften, Kunsthandwerk und Souvenirs, Bekleidung und Lederwaren, Spielwaren und Sportausrüstungen und natürlich auch Körperpflegeprodukte und Lebensmittel. Hierbei sollte man aber beachten, dass nicht alle Geschäfte öffnen können, denn bei manchen Orten ist auch das Gebiet ausgewiesen, in welchem sich die Läden und Geschäfte befinden müssen. Von dieser räumlichen Beschränkung sind beispielsweise die Hansestadt Stralsund, das Seebad Ueckermünde und die Stadt Bergen auf Rügen betroffen, da nur in deren Stadtzentren Sonntagsöffnungszeiten erlaubt sind. Daher müssen sich auch die Supermärkte oder Discounter in diesem Bereich befinden, wenn man dort auch am Sonntagnachmittag Lebensmittel erwerben möchte.

Sonntagnachmittag, da natürlich auch in Mecklenburg-Vorpommern die gesetzlich vorgeschriebene Sonntagsruhe gilt und daher die durch die Regelung privilegierten Läden und Geschäfte erst um 12:00 Uhr öffnen dürfen. Wer beispielsweise eine Radtour machen sollte, sei es entlang der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, oder auf den Inseln Usedom und Rügen dürfte die Tatsache zu schätzen wissen, auch am Sonntag Erfrischungsgetränke kaufen zu können, schließlich möchte man nicht vollbepackt die Schönheit der vorpommerschen Landschaft erfahren müssen, besonders dann wenn es ein heißer Sommertag ist. Die Verordnung über erweiterte Ladenöffnungszeiten in Kur- und Erholungsorten, Weltkulturerbestädten sowie in anerkannten Ausflugsorten und Ortsteilen mit besonders starkem Fremdenverkehr bietet aber auch mit den anderen Produktgruppen einen angenehmeren Aufenthalt, denn so kann man sich bei schlechterem Wetter, das leider auch im sonnigen Vorpommern mal vorkommen kann, neuen Lesestoff und für die Kleinen Spielzeug besorgen, sich mit der neuesten Bademode ausstatten oder mit der neuen Sportausrüstung aktiv betätigen. Natürlich wäre es auch schade, wenn man sich nicht ein Andenken aus dem Ausflugsort mit nach Hause nehmen könnte, nur weil es gerade Sonntag ist und die Geschäfte geschlossen waren.

In der Bäderverkaufsverordnung ist zudem die Urlaubssaison definiert, in es die verkaufsoffenen Sonntage überhaupt gibt, denn außerhalb der amtlich festgelegten Saison gibt es keine beziehungsweise nur durch das Ladenöffnungsgesetz ermöglichte Termine. Diese endet übrigens nach der aktuellen Gesetzeslage am ersten Novemberwochenende, so dass der verkaufsoffene Sonntag in Stralsund, mit dem der Stralsunder Weihnachtsmarkt am Eröffnungswochenende mehr Leute in die Straßen und Gassen der weihnachtlich geschmückten Altstadt locken möchte, der Anwendung des Ladenöffnungsgesetzes geschuldet ist. Da die Orte, welche von der Verordnung über erweiterte Ladenöffnungszeiten in Kur- und Erholungsorten, Weltkulturerbestädten sowie in anerkannten Ausflugsorten und Ortsteilen mit besonders starkem Fremdenverkehr betroffen sind, an der Ostseeküste liegen, ist das Hinterland für Sonntagseinkäufe eher unattraktiv. Auf der Insel Rügen sind nur die Städte Bergen auf Rügen, Sagard und Putbus, auf der Insel Usedom Wolgast und Usedom, Bad Sülze, Ribnitz-Damgarten und Barth im Hinterland der Halbinsel Fischland-Darß-Zingt sowie Ueckermünde am Stettiner Haff, die während des Sommers auch sonntags etwas attraktiver sind. Die Termine der verkaufsoffenen Sonntage in Mecklenburg-Vorpommern findet man übrigens hier.

Landkreis Orte mit verkaufsoffenen Sonntagen im Rahmen Bäderverkaufsverordnung
Vorpommern-Greifswald Ahlbeck, Bansin, Freest, Heringsdorf, Karlshagen, Kröslin, Koserow, Kölpinsee, Lubmin, Trassenheide, Ückeritz, Ueckermünde, Usedom, Wolgast, Zempin, Zinnowitz
Vorpommern-Rügen Ahrenshoop, Althagen, Altenkirchen, Baabe, Bad Sülze, Barth, Bergen auf Rügen, Binz, Born auf dem Darß, Breege, Dierhagen, Dierhagen-Strand, Dranske, Gager, Gingst, Glowe, Göhren, Insel Hiddensee, Lohme, Lauterbach, Niehagen, Prerow, Putbus, Putgarten, Ribnitz-Damgarten, Sagard, Sassnitz, Sellin, Stralsund,
Thiessow, Wieck auf dem Darß, Wiek/Rügen, Wustrow, Zingst