Verkaufsoffene Sonntage in der Mecklenburgischen Seenplatte


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Marienkirche Waren (Müritz)

Marienkirche Waren (Müritz)


Im Vergleich zu den anderen Landkreisen Mecklenburg-Vorpommerns sind die zahlreichen Erholungsorte des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte über die gesamte Fläche des Landkreises verstreut und konzentrieren sich nicht an einer Stelle, wenn man die Ostseeküste einmal zu einer Region zusammengefasst betrachten würde. Dank der unzähligen Seen, welche dem größten Landkreis Mecklenburg-Vorpommerns den Namen gaben, findet man die an ihren Ufern liegenden Orten, in welchen Jahr für Jahr ruheliebende Touristen Erholung suchen, in fast jeder Ecke, sodass die Wege relativ kurz sind, wenn man während der Urlaubssaison einen sonntäglichen Einkaufsbummel erledigen möchte. Den Grund findet man in der Verordnung über erweiterte Ladenöffnungszeiten in Kur- und Erholungsorten, Weltkulturerbestädten sowie in anerkannten Ausflugsorten und Ortsteilen mit besonders starkem Fremdenverkehr, in welcher die Sonntagsöffnungszeiten geregelt sind. Mecklenburg-Vorpommern behandelt das Thema relativ streng, wenn man die Regelung mit denen anderen Bundesländer vergleicht, dementsprechend wenige Kurorte, Erholungsorte und Ausflugsorte können von der sogenannten Bäderverkaufsverordnung profitieren.

Im Bereich der Mecklenburgischen Seenplatte, zu den wir mal den Süden des Landkreises Rostock und den Osten des Landkreises Ludwigslust-Parchim dazuschlagen, sind es nach der aktuell gültigen Regelung zehn Kur- beziehungsweise Erholungsorte, zu denen sich weitere fünf Ausflugsorte dazugesellen. Im Zentrum der Mecklenburgischen Seenplatte befindet sich der Luftkurort Waren (Müritz), der auch als das touristische Zentrum der Region fungiert. Benachbarte Orte wie Malchow, Röbel/Müritz und Göhren-Lebbin sind zwar deutlich kleiner, sind aber dank der Verordnung als Erholungsorte in der Lage, ihren Gästen auch an Sonntagen ein touristisch relevantes Warenangebot bieten zu können. Auch die beiden Städtchen Mirow und Wesenberg, die nicht nur dank ihrer Sehenswürdigkeiten von den Touristen aufgesucht werden, haben durch die verkaufsoffenen Sonntage einen weiteren Grund zu einem Besuch, denn wer die Mirower Schlossinsel oder die Burg von Wesenberg besuchen sollte, kann dieses mit einem kleinen Einkaufsbummel verbinden, denn hier dürfte das Angebot etwas größer sein, als in den benachbarten Ausflugsorten wie beispielsweise Boeck und Rechlin.

Auch die Feldberger Seenlandschaft im Südosten des Landkreises hat in der namensgebenden Kleinstadt Feldberg die Möglichkeit, an den Sonntagnachmittagen während der Urlaubssaison den Inhabern von bestimmten Läden und Geschäften zu erlauben, diese für ihre Kundschaft zu öffnen. Mit Krakow am See und Plau am Seefindet man auch außerhalb des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte mehrere Orte, die von der Bäderverkaufsverordnung des Landes Mecklenburg-Vorpommern profitieren können. Da die Mecklenburgische Seenplatte für viele der Urlauber ein wahres Paradies für Radtouren und Schiffsausflüge ist, stellt die Möglichkeit, sich auch an den Sonntagen mit entsprechendem Proviant versorgen zu können, einen unschätzbaren Vorteil dar, denn dadurch ist man nicht gezwungen, übermäßig viele Erfrischungsgetränke mit sich herumzuschleppen, wenn man an einen der von der Regelung privilegierten Orte vorbeikommt, denn zu den touristisch Relevanten Produktgruppen zählen natürlich auch die Lebensmittel, welche man in den Supermärkten und Discountern der jeweiligen Erholungsorte erwerben kann. Zumindest an heißen Sommertagen dürfte man die kühlen Erfrischungsgetränke zu schätzen wissen, welche man so dank der Bäderverkaufsverordnung günstiger als an den Raststätten bekommt.

Da die Bäderverkaufsverordnung das Warenangebot recht stark einschränkt, ist die Anzahl an Produktkategorien relativ überschaubar. Neben den Lebensmitteln sind es Körperpflegemittel, Bücher und Zeitschriften, sowie Bekleidung und Lederwaren die vom hiesigen Einzelhandel an den verkaufsoffenen Sonntagen verkauft werden dürfen. Dazu gesellen sich Sportartikel und Spielzeug, sowie Souvenirs und kunsthandwerkliche Produkte. Auf den Punkt gebracht sind es die Waren des täglichen Verbrauchs, die man zu dieser Gelegenheit erwerben kann. Größere Anschaffungen wie Autos oder Möbel oder Heimwerkerbedarf sind in der Verordnung über erweiterte Ladenöffnungszeiten in Kur- und Erholungsorten, Weltkulturerbestädten sowie in anerkannten Ausflugsorten und Ortsteilen mit besonders starkem Fremdenverkehr explizit ausgeschlossen worden. Da die gesetzliche Sonntagsruhe eingehalten werden muss, können die Läden und Geschäfte erst um 12:00 Uhr öffnen und dann bis um 18:00 Uhr geöffnet bleiben. Eine Besonderheit stellen der Ostersonntag und der Pfingstsonntag dar, denn an diesen gesetzlichen Feiertagen ist es im Gebiet der Mecklenburgischen Seenplatte nur Waren (Müritz) erlaubt, verkaufsoffene Sonntage freizugeben.

Da die größeren Städte, die keine Erholungsorte sind, nicht mehr von der Bäderverkaufsverordnung profitieren können, müssen Städte wie die Kreisstadt Neubrandenburg auf das Landenöffnungsgesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern zurückgreifen, durch welches bis zu vier verkaufsoffene Sonntage bei der Landesregierung beantragt werden können, die aber nur zu besonderen Anlässen überhaupt genehmigungsfähig sind. Zumeist sind es das Vier-Tore-Fest und das erste Wochenende des Weberglockenmarktes, an denen es verkaufsoffene Sonntage in Neubrandenburg gibt. Durch die Bäderverkaufsverordnung sind es deutlich mehr Termine, die aber nur während der Urlaubssaison möglich sind. Diese beginnt nach der aktuellen Verordnung schon am 15. März und endet am ersten Novemberwochenende beziehungsweise am ersten Wochenende im Januar, was aber von den übrigen der ansonsten freigegebenen Termine außerhalb der gesetzlich festgelegten Urlaubssaison abhängig ist. Die aktuellen Termine für die verkaufsoffenen Sonntage in Mecklenburg-Vorpommern findet man übrigens hier.

Orte mit verkaufsoffenen Sonntagen
Canow, Boeck, Krakow am See, Feldberg, Granzow, Göhren-Lebbin, Klein Quassow, Malchow, Mirow, Penkow, Rechlin, Plau am See, Röbel/Müritz, Waren (Müritz), Wesenberg, Wustrow