Eine richtige Anerkennung erfuhr Major Ferdinand von Schill, welcher seinerzeits eigenmächtig das ihm unterstelle Regiment gegen die französischen Besatzungstruppen führte, recht spät. Ohne die Erlaubnis des preußischen Königs gründete er im Jahre 1809 ein Freikorp, welchem sich recht viele gleichgesinnte Soldaten anschlossen. Anfangs hatte er mit seinen Truppen auch einige Erfolge vorzuweisen, das Kriegsglück wechselte aber auf die Seite der Franzosen, so daß er sich zusammen mit seinen ungefähr anderthalbtausend Soldaten gezwungenermaßen in Stralsund verschanzen musste. Er wollte in der Festungsstadt die vorhandenen Verteidigungsanlagen, welche Napoleon schleifen ließ, wieder verstärken lassen, scheiterte aber aufgrund mangelnder Unterstützung seitens der Stralsunder Bürger an der Umsetzung. Am 31. Mai gelang der etwa viermal so großen napoleonischen Armee durch das Kniepertor in die Stadt einzudringen, wo ein Straßenkampf entflammte, bei welchem von Schill in der Fährstraße ums Leben kam.
Die Reaktion der Sieger war dann recht rücksichtslos und blutig. Einige Soldaten und Offiziere wurden vor einem Kriegsgericht zum Tode, weitere sechshundert Soldaten wiederum für ein paar Jahre zum Dienst auf Kriegsgaleren verurteilt. Die Leiche von Schill wurde aber als Zeichen der Rache geschändet. Dem leblosen Körper wurde der Kopf abgetrennt und zum König von Westfahlen geschickt, der Rest namenlos und ohne Sarg auf dem Friedhof St. Jürgen verscharrt. Wahrlich kein schöner Tod für einen glühenden Patrioten wie von Schill, welcher aufgrund seiner eigenmächtigen Handlungen noch für lange Zeit als Hochveräter galt. Die Ehrung durch ein eigenes Denkmal erhielt Ferdinand von Schill aber erst zu seinem hundertsten Todestag, an welchem dieses feierlich eingeweiht wurde. Für die Errichtung wurde eine große Sammlung durchgeführt, um ein würdiges Denkmal bezahlen zu können. Den Wettbewerb um die Gestaltung der Bronzestatue gewann der aus Berlin stammende Bildhauer Hans Weddo von Glümer, der ein Denkmal entwarf, welches von Schill in seiner Uniform zeigt. Es befindet sich direkt an der Sarnowstraße inmitten einer kleinen Grünanlage.
