Darßer Ort


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Darßer Ort

Darßer Ort


Der nördlichste Punkt der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ist der sogenannte Darßer Ort mit seinem gleichnamigen Leuchtturm. Dieser stand bei seiner Erbauung noch dicht am Strand. Aufgrund von Ablagerungen feiner Sande steht er nun etwas weiter im Landesinneren. So wie der Leuchtturm seinen Platz am Ostseestrand verloren hat, ist auch die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst entstanden. Nämlich durch die Ablagerung von Sedimenten, welche mit der Zeit Nehrungen bildeten und so die die ursprünglichen Inseln verbanden. Dementsprechend findet man hier hautsächlich eine mit genügsamen Nadelbäumen bewachsene Dünenlandschaft vor. Die Region um den Darßer Ort ist übrigens erst in den letzten dreihundert Jahren entstanden. Seit dem 1. Oktober 1990 gehören einige ausgewiesene Teile der Halbinseln Darß und Zingst, sowie der große Teile der Insel Hiddensee zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Seitdem gehört der Darßer Ort mit dem dort befindlichen Natureum zu den beliebtesten Ausflugszielen an der vorpommerschen Ostseeküste.

Wer mit dem eigenen Auto anreisen möchte, der muss es spätestens im Ostseebad Prerow auf einen der Parkplätze abstellen. Im Nationalpark Vorpomersche Boddenküste ist der private Autoverkehr nämlich vollständig untersagt. Wenn man mit der Bahn anreist, kann man von Ribnitz-Damgarten, beziehungsweise Barth aus, mit dem Bus bis nach Prerow gelangen. Von Prerow aus gibt es dann mehrere Möglichkeiten zum Darßer Ort zu kommen. Die vielleicht bequemste Art und Weise dorthin zu gelangen sind die Pferdefuhrwerke. Diese sind zudem eine gute Alternative für diejenigen Leute, welche nicht mehr so gut zu Fuß sind oder kleinere Kinder bei sich haben. Die Kutschen fahren von Prerow aus direkt zu einer Haltestelle, welche sich in unmittelbarer Nähe des Natureums befindet. Die Kutschfahrten dauern etwa fünfundsiebzig Minuten. Etwas mehr Zeit benötigt man, wenn man die etwa fünf bis sechs Kilometer lange Strecke zu Fuß bewältigen möchte. Dabei hat man aber auch etwas mehr von der Natur und den Tieren, welche man bei seiner Wanderung durch die Wälder beobachten kann. Am schnellsten aber gelangt man zum Darßer Ort, wenn man für die Anreise ein Fahrrad nutzt. Von Prerow Wieck und Born aus führen einige Radwege direkt zum Ziel. Diese sind aber keine asphaltierten Wege, sondern reine Waldwege, welche man sich zudem auch mit den Fußgängern teilen muss. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit kann man auf den Wegen nicht allzu schnell fahren und nach starken Regenfällen könnte man die Wege etwas matschiger vorfinden. Was man aber bei seinem Aufenthalt beachten sollte, ist das Verbot die vorhandenen Wege zu verlassen.

Schon seit dem 1. Januar des Jahres 1849 weist der Leuchtturm Darßer Ort in den dunklen Nächten den Seeleuten ihren Weg und warnt sie vor den Untiefen vor der Halbinsel Darß. Augrund seines betagten Alters gehört er auch schon zu den ältesten Leuchttürmen an der deutschen Ostseeküste. Der runde Ziegelsteinbau besitzt eine Höhe von über 35 Metern. Im Inneren des Turmes befindet sich eine kunstvoll gestaltete gusseiserne Treppe, welche mit ihren 134 Stufen zur Aussichtsplattform führt. Die Tritte der Treppe sind massiv gefertigt, während man durch die durchbrochenen Muster der Setzstufen hindurchschauen kann. Beim Aufstieg zur Leuchtturmspitze muss man erst zwei halbgewendelte Treppen besteigen, bevor man anschließend eine Wendeltreppe mit einer vollen Umdrehung hinter sich bringen muss. Die letzten Stufen des Leuchtturms, welche dann direkt auf die Aussichtsplattform führen, sind dann zwar massiv ausgeführt, dafür fallen sie aber auch viel kleiner und deutlich steiler aus. Hat man den Aufstieg geschafft, hat man von der Plattform einen sehr guten Blick über die Umgebung. So kann man wunderbar auf die sonst nicht zugänglichen Dünen blicken, welche mit vielen der sogenannten Windflüchtern bewachsen sind. Bei einer sehr klarer Sicht kann man sogar bis zur Insel Hiddensee blicken, welche sich nordöstlich vom Darß befindet. Für eine Besichtigung des Leuchtturms Darßer Ort ist eine Eintrittskarte für das Natureum notwendig. Eine andere Möglichkeit, um beispielsweise nur den Ausblick von der Plattform genießen zu können, besteht leider nicht.

Das Deutsche Meeresmuseum mit dem Hauptsitz in der Hansestadt Stralsund besitzt mit dem Natureum Darßer Ort seit dem Jahre 1991 eine Außenstelle auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Das Natureum befindet sich in dem ehemaligen Wohngebäude der früheren Leuchtturmwärter, welches direkt neben dem Leuchtturm steht. Die Ausstellungen des Natureums beschäftigen sich mit der Pflanzen und Tieren welche man im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft finden kann. Die Ausstellungen sind thematisch zusammengefasst, so gibt es unter anderem einen Teil der die Entstehung der Halbinseln beinhaltet und der Küstendynamik auf dem Darß sowie einen Bereich welcher sich mit der Natur an der Ostseeküste beschäftigt. Aber auch auf die Flora und Fauna, welche sich direkt vor Ort befindet, wird in der Ausstellung ausführlich eingegangen. So finden die Besucher unter anderem eine Vorstellung der verschiedenen Tiere, welche in der Darßlandschaft beheimatet sind und einen Einblick in den Darßwald bei Nacht. Außerhalb des Leuchtturmwärterhauses findet man in einem früheren Stallgebäude einige Aquarien in welchen Fische und Pflanzen aus der Ostsee und der nahen Boddengewässer gezeigt werden.

Wie auch schon die Besichtigung des Leuchtturms ist auch die Gastronomie vor Ort an einen Besuch des Natureums gebunden. Außerhalb des Ausstellungsgeländes gibt es derzeitig keine andere Alternative um einen kleinen Imbiss zu sich nehmen zu können. Im ehemaligen Oberwärterhaus befindet sich das Café am Leuchtturm, in welchem man eine kleine Auswahl an warmen und kalten Speisen, sowie Kaffee und Kuchen serviert bekommt. Da dieses Cafe das offizielle Museumscafe ist, bekommt man dort mit hoher Wahrscheinlichkeit auch einen Tisch, da nur ein Bruchteil der Touristen das Natureum besucht. Für andere dringende Bedürfnisse gibt eine öffentliche Toilette außerhalb des Ausstellungsgeländes.

Beim Rückweg nimmt man für gewöhnlich denselben Weg, zumindest wenn man mit einem Fahrrad oder einer der Pferdekutschen gekommen ist. Wenn man aber zu Fuß unterwegs sein sollte, besteht auch noch die Möglichkeit den Weg durch den Strand- und Dünengarten zu nehmen. Wenn man vom Natureum aus bei der Haltestelle der Pferdekutschen ankommt, sieht man auf der linken Seite einen Weg, welcher am Anfang ein Stück mit Holzbohlen realisiert wurde. Hier beginnt ein Rundwanderweg, auf welchem man die Pflanzen und Tiere, welche in der Dünenlandschaft des Darß beheimatet sind, mit etwas Glück in der freien Natur beobachten kann. Zu beachten ist bei dieser Strecke aber auch, dass der Wanderweg nur den Fußgängern vorbehalten ist. Der Rundweg wird übrigens von relativ wenigen Fußgängern frequentiert. Dadurch dass hier auch der Radverkehr untersagt ist, wird das Wandern auf den Pfaden, welche durch die Dünenlandschaft führen, deutlich entspannter. Daher würde ich bei jeder Wanderung durch den Darßer Ort diesen Wanderweg nicht vernachlässigen wollen. Der Rundweg endet ungefähr an der halben Strecke des Wanderwegs welcher von Prerow aus zum Natureum führt.