Kloster- und Schlossruine Dargun


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Kloster- und Schlossruine Dargun

Kloster- und Schlossruine Dargun


Mecklenburg-Vorpommern ist das Land der Schlösser und der Seen. Leider sind während in der Geschichte viele Schlösser ein opfer von Gewalt und Zerstörungen geworden und existieren nur noch als Ruinen. Eine der imposantesten Ruinen im Land ist die Kloster- und Schlossruine in Dargun. Die Geschichte der Kloster- und Schlossruine in Dargun beginnt mit der Ostkolonialisierung der slawischen Gebiete östlich der Elbe durch den Herzog Heinrich III.von Sachsen, bekannt auch unter dem Namen Heinrich der Löwe. Wo sich heute die Stadt Dargun steht, befand sich vorher eine slawische Burganlage.

Diese wurde bei den Kampfhandlungen zerstört und außer dem ehemaligen Burgwall gibt es keine Spuren von der ehemaligen Burg. Im Jahre 1172 siedelten sich Mönche des Zisterzienserordens aus dem Kloster Esrom in Dänemark in Dargun an. Lange konnten sie sich dort aber nicht behaupten, da es schon im Jahre 1192 zu einem aufstand der slawischen Bevölkerung kam, welche die Fremdherrschaft für ein paar Jahre beenden konnten und bei den kriegerischen Handlungen die Klosteranlage zerstörten. An diesem Tiefpunkt in der Geschichte für das Kloster Dargun beginnt aber auch die Existenz eines anderen Klosters zu erwachsen. Die vertriebenen Mönche wurden durch die Initiative von Jaromar I. von Rügen an der Mündung des Rycks angesiedelt wo sie das Kloster Hilda gründeten. Aus einer Arbeitersiedlung des Klosters entstand später auch die Hansestadt Greifswald. Das Kloster teilt aber auch das gleiche Schicksal wie das Kloster in Dargun, nämlich das einer Ruine. Die Klosterruine Eldena ist sie aber deutlich bekannter als ihr Ursprungskloster in Dargun.

Kloster- und Schlossruine Dargun

Kloster- und Schlossruine Dargun

Die Besiedlung des Gebietes gelang erst einige Jahre später und das Kloster wurde wieder aufgebaut. Aus dieser Zeit stammen die noch sichtbaren Mauerreste des Langhauses der Hallenkirche, welche ab dem Jahre 1241 anstelle der ursprünglichen Kapelle des Klosters errichtet wurde. Das Kloster gelange mit der Zeit zu einem beträchtlichen Grundbesitz, welcher es zu einem der größten Grundbesitzer in der Region machte. Die Reformation brachte wieder einen Einschnitt in die Geschichte des Hauses. Die Mönche wurden enteignet und der Landesherr Herzog Ulrich I. von Mecklenburg-Güstrow wurde im Jahre 1556 Eigentümer der Klosteranlage und der dazugehörigen Ländereien. Anfang des 17. Jahrhunderts begann man dann das ehemalige Kloster als eine Residenz für die Herzöge von Mecklenburg-Güstrow auszubauen. Der dreißigjährige Krieg brachte wieder starke Zerstörungen über das herzogliche Schloss, welches nach dem Krieg durch den Herzog Gustav Adolf wieder aufgebaut und im Stil der Renaissance vergrößert wurde. Der Bau war recht imposant und galt als schon seinerzeit als eines der bedeutendsten Renaissanceschlösser im Herzogstum Mecklenburg.

Das Schloss wurde in späteren Zeiten nicht baulich verändert und behielt die Gestaltung bis zu seiner Zerstörung bei. Da der Herzog Gustav Adolf keine männlichen Nachkommen hatte, starb die Linie des Herzogshauses aus und der Besitz gelangte unter die Herrschaft der Herzöge von Mecklenburg-Schwerin. Bis zu ihrem Tode wohnte aber noch seine Tochter Auguste in dem Schloss, welches anschließend als Verwaltungssitz für die herzoglichen Verwalter diente. Am Ende des zweiten Weltkrieges fiel das Schloss in Dargun einer Brandstiftung zum Opfer und brannte vollständig aus. Aufgrund einer Initiative von Darguner Bürgern wurde die Ruine im Jahre 1979 unter Denkmalschutz gestellt, was aber eine Sicherung der Bausubstanz nicht beinhaltete. Das Gebäude verfiel weiterhin ungeschützt. Erst im Jahre 1991 fing man mit den ersten Sicherungsarbeiten an. Bisher wurde der Mittelrisalit im Innenhof des Schlosses rekonstruiert. Heute findet man darin einen kleinen Ausstellungsraum und die Stadtinformation von Dargun.

Kloster- und Schlossruine Dargun

Kloster- und Schlossruine Dargun

Außer den Ausstellungen, welche man im Mittelrisalit finden kann, gibt es im Südflügel der Ruine eine ständige Präsentation der Kloster- beziehungsweise Schlossanlage. Dort kann man auf einigen Schautafeln über die Geschichte und die baulichen Besonderheiten des ehemaligen Klosters und des herzoglichen Schlosses informieren. Im ehemaligen Gästehaus des Schlosses findet man das Heimatmuseum von Dargun.

Vom ehemalige Kloster ist noch der Klostergarten erhalten geblieben, welcher sich nördlich der Ruine befindet. Er fügt sich in den Schlosspark ein, welcher im 18. Jahrhundert angelegt wurde. Viele Bäume aus dieser Zeit, welche zum Teil schon weit über dreihundert Jahre alt sind, findet man noch in diesem Park. Im Schlosspark befindet sich auch ein kleiner Teepavillon im Stil des Barock, in welchen man das Hochzeitszimmer der Stadt Dargun finden kann. Im Jahre 2003 war der Schlosspark in Dargun eine der Außenstellen der IGA, der Internationalen Gartenbauausstellung, welche in der seinerzeit in der Hansestadt Rostock stattfand, und wurde in diesem Zusammenhang saniert und wiederhergestellt.

Das Hinterland von Mecklenburg-Vorpommern ist verkehrstechnisch meist sehr schlecht angebunden. Auf die öffentliche Verkehrsmittel braucht man für seinen Besuch daher nicht zu setzen. Am bequemsten und schnellsten gelangt man daher nach Dargun mit dem eigenen Auto. Eine andere Möglichkeit hierher zu gelangen, wäre bei einer Fahrradtour um den Kummerower See.

Das Gelände der Ruine wird für viele verschiedene Veranstaltungen genutzt. Die bekannteste Veranstaltung davon sind die Festspiele MV, bei welcher klassische Musik in historischen Gebäuden präsentiert wird. In über siebzig verschiedenen Spielorten, welche über ganz Mecklenburg-Vorpommern verteilt sind, finden von August bis Dezember zahlreiche Konzerte mit internationalen Stars statt. Der Hof der Kloster- und Schlossruine Dargun bietet eine schöne Kulisse für die Open-Air-Konzerte, welche mit einen Feuerwerk gekrönt werden, das diese schöne Ruine des Nachts in einem farbenprächtigen Lichtermeer erstrahlen lassen. Aber nicht nur die Feunde der Klassik kommen auf ihre Kosten, denn im August bildet die Ruine die Kulisse für einen Mittelaltermarkt, bei welchem zahlreiche Ritter, Gaukler und Händler diesen historischen Ort bevölkern.